Wie man Vorurteile verstärkt ... oder auch ... let´s make some Schnitzel

Ich weiß ich weiß,
der letzte Eintrag ist erst ein paar Tage her, aber ich habe noch so viel zu erzählen, dass ich es einfach nicht lassen kann noch einen Eintrag zu schreiben.

Eine Besonderheit der Kanadier an der ich euch meine lieben Leser gerne teilhaben lassen möchte ist das Vertrauen. Ich habe selten so Vertrauensvolle Menschen getroffen, die ohne mit der Wimper zu zucken dir einen Vertrauensvorschuss geben, der in good old Germany leider sehr selten zu finden ist.
Wie sich das ausdrückt? Das sage ich euch:
Das fängt schonmal damit an das die Besitzer der Farm auf der wir tätig sind heute für fünf Wochen nach Deutschland geflogen sind um ehemalige WWOOFer zu besuchen und uns somit quasi die Verantwortung für die Farm und die Tiere übertragen. Zwar ist seit heute quasi ihre Vertretungsfamilie gekommen, Mutti Vati und 7jährige Tochter...  aber das sind ja keine wirklichen Farmer. Sie vertrauen also darauf das wir wirklich zumindest so lange dableiben und alles am laufen halten bis sie aus Europa zurück kommen Ich finde das enorm, den diese Farm stellt ja schließlich nicht nur ihr Arbeitsplatz, sondern auch ihr zu Hause. Ich will niemanden in eine Ecke stellen, aber wer würde das bei uns zu Hause schon machen?!  Und wie kann es dazu kommen das wir soviel vertrauen in andere Menschen verloren haben ...alles sehr Mysteriös. Naja ... nichts desto trotz soll das hier nicht unser neuer philosophier Blog werden, sondern es ist und bleibt unser Reise Blog ... versprochen =)

Also zurück zum Reisen ... bzw. Leben... auf unserer kleinen Farm.
Um Diane und Willi ... unsere Gastgeber perfekt auf Deutschland und seine Küche vorzubereiten hatten wir uns dazu entschlossen das deutscheste aller deutschen Gerichte zu zubereiten : Schnitzel !
Nach dem ich mir noch die letzten Tips vom Schnitzelkönig in Person, meinem Vater, geholt hatte ging es dann auch los... Schnitzel klopfen. Mittlerweile wundert mich nicht mehr warum man im Ausland von uns denkt, dass wir laut und grob seien, wenn es sogar Krach macht wenn wir unser Essen zubereiten... obwohl das vielleicht auch nur daran gelegen hat, dass wir aus Mangel eines Klopfhammers einfach einen Topf genommen haben. Dem Krach zum trotz waren alle voll und ganz zufrieden. Sogar unsere jüdische Farmerin Diane war von unserem Schweineschnitzel total überzeugt und auch wenn ihr der Verbrauch von 20 Eiern etwas zu viel erschien und wir so viele Kartoffeln hatten das Moses auf ihnen die 10 Gebote hätte empfangen können gab es nichts am Geschmack des Essen zu bemäkeln.

Ja wenn wir mal nicht damit beschäftigt sind 3 Stunden lang zu schälen, zu schneiden, zu diskutieren wie man den jetzt was am besten zubereitet und welche Variante am besten schmeckt und natürlich zu brutzeln und kochen, dann arbeiten wir auch mal. Im Moment geht es neben unser täglichen Arbeit auch darum den Hof und die Stelle winterfest zu machen. Dazu gehört zum Beispiel das Säubern von unglaublich schweren Gummimatten auf denen die Pferde stehen, dann das Kächern der im Moment nicht benutzen Ställe, und ansonsten dem Handwerker der hier die Fenster im Haus getauscht hat hinterherputzen ... also auch wenn ich das Vetrauen der Kanadier vorhin als besonders hervorgehoben habe ... ihre Planungs und Ordnungskünste sind es ganz bestimmt nicht ... zumindest aus deutscher Sicht =) ... aber aus unserer Sicht gehört ja auch jeder Grasshalm der Erde vermessen getrimmt und katalogisiert... und dann stellt sich noch die Frage ob der Grasshalm den auch Rundfunkgebühren zahlt, den er könnte ja eventuell mal Radio hören ... aber das ist wieder eine andere Geschichte.

So ich höre jetzt weiter Fritz(den ARD Jugendradiosender Berlin Brandenburgs) im Internet ... um wenigstens ein wenig auf dem Laufenden zu bleiben, was zu Hause gerade super angesagt ist. .... Da fällt mir gerade ein ... ich zahle ja garkeine Gebühren mehr ... ;)


Eine(n) schönen Morgen/Tag/Abend/Nacht euch noch
Wir lesen von einander !